Die Sperrliste – Teil 2

Ich habe ja schon mal über “Die Sperrliste” geschrieben. In der vergangenen Woche gab es ein paar interessante Details die ich gerne nochmals aufgreifen möchte.

23.07.2009 – heise.de – Bundeskriminalamt fühlt sich gerüstet für Web-Sperren

Dort wird eine Sprecherin des BKA wie folgt zitiert:

Details zu den technischen Abläufen könnten “aus Sicherheitsgründen” aber nicht bekannt gegeben werden.

Das ist meiner Meinung nach genau der falsche Weg! Wir brauchen Transparenz… Sowas nennt man “Security through obscurity“, höre ich sehr oft bei meinen Kunden. Sobald man dann mal hinter die Fassade kuckt merkt man schnell warum jemand so eine Schutzbehauptung vorschiebt! Klar das BKA muss ja nicht unbedingt die Sperrliste veröffentlichen, wenn man allerdings schon dem Verfahren ansich den Stempel “streng geheim” aufdrückt, bedeutet das nichts gutes…

28.07.2009 – TAZ – Aktivierung der Netzsperren – “Verheerender Ausblick”

Michael Rotert von der deutschen Internetwirtschaft erklärt hier:

… In der Tat musste aber das BKA als Listenersteller fast schon überredet werden, die Sperreinträge nicht als Excel-Liste zu schicken…

Autsch, das tut echt weh! Es zeigt einmal mehr wie hilflos Behörden im effektiven Kampf gegen illegale Inhalte im Internet sind. Eine Excel-Liste ist da so ziemlich der schlechteste Ansatz den man wählen kann. Die Provider wollen diese Liste möglichst automatisiert verarbeiten, so lässt sich der Personenkreis halbwegs klein halten und Fehler bei einer manuellen Verarbeitung lassen sich vermeiden. Außerdem ist ein automatisiertes Verfahren schneller. Bei einigen Projekten mussten ich auch schon Excel-Listen mit Perl automatisiert verarbeiten. Hier hatte ich dann auch ständig Ärger mit der Verarbeitung – weil einige Sachbearbeiter sich einfach nicht an das vereinbarte “Format” gehalten hatten. Was will ich damit sagen? Die Excel-Liste zeigt deutlich das es den Leuten beim BKA immer noch am Verständnis für effektive Bekämpfungsmittel fehlt! Wer im Internet effektiv arbeiten will, muss eben auch IT sinnvoll einsetzen!

Aber Herr Rotert sagt noch mehr:

Ich gehe davon aus, dass die deutsche Liste, wie auch in den anderen Ländern in denen geblockt wird, innerhalb kürzester Zeit im Netz zu finden sein dürfte.

Die Vermutung teile ich voll und ganz! Wohl gemerkt Herr Rotert spricht hier für die Firmen die die Internetsperren implementieren werden…

01.08.2009 – Danisch Blog – Ladehemmung beim Kinderpornosperrgesetz

Hadmut bringt nochmals ein paar sehr interessante Gedanken warum sich die Internetsperren nun etwas verzögern. Eine Vermutung dabei ist, das das BKA derzeit noch nicht genügend Websites in der Liste hat die man auf die Sperrliste setzen könnte. Falls das wirklich der Fall sein sollte kann ich nur sagen, die Taktik wird nicht aufgehen! Die fraglichen Websites die gesperrt werden sollen sind ja sehr dynamisch, da ändert sich täglich und stündlich etwas, durch warten Websites anzusammeln klappt demnach nicht. Das zeigt sich ja auch bei den Sperrlisten in anderen Ländern, viele der dort gelisteten Einträge verweisen nach ein Monaten nur noch auf geparkte Angebote ohne Inhalt…

Internetsperren hin oder her… eine Bekämpfung von Kinderpornographie steht und fällt mit der Kompetenz und der Arbeit unserer Polizei… und da muss man zum Schluss eben auch die Frage stellen, ob die geschätzten 100.000.000 Euro die die Umsetzung der Internetsperren die Provider kosten wird nicht besser in andere Bereiche investiert worden wären: MOGIS – Die Internetsperren und ihre Kosten.

Piratenpartei – Mitglied werden – JETZT!

Hab ES nun auch endlich gemacht!

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Sollte sich aber der Fehlerteufel eingeschlichen haben, dann click doch bitte auf Zurück und schick einen zweiten Antrag ab.

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