Das Wort zum Sonntag – das Problem mit den toten Pferden

Ich hatte ja schon mal den tollen Spruch der Dakota-Indianer gebracht: “Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab.” (Quelle scheissprojekt.de)

Ein kleines bischen bewundere ich Politiker wie Herrn Güldner ja, die verfassenen einen Text “netzpolitik.org – Matthias Güldner antwortet seinen Kritikern” und schaffen es in 595 Worten so gut wie keinen Inhalt rüberzubringen. Die persönliche Erklärung der 15 Grünen Enthalter “Persönliche Erklärung nach §31 GOBT – Zum Gesetz zur Bekämpfung der Kinderpornographie in Kommunikationsnetzen” ist für mich ein ganz ähnlicher Text. Frau Ekin Deligöz aus meinem Wahlkreis hat sich bei den Internet-Sperren ebenfalls enthalten, Sie hat mir dazu sehr ausführlich bei abgeordnetenwatch.de geantwortet. Nur ich werde aus diesen Texten nicht schlau…

Ich stimme Herrn Güldner ja durchaus zu wenn er schreibt:

Viele Leute müssen an vielen Orten, online und offline, besser und ernsthafter ins Gespräch kommen über den digitalen Graben hinweg.

Nur wenn ich ganz ehrlich bin, sehe ich in den drei oben erwähnten Texten keine wirklich neuen Anknüpfungspunkte. Von der Internet-Community wurden im letzten halben Jahr alle wesentlichen Argumente die gegen die Internetsperren sprechen rauf und runter gebetet. Irgendwann kommt dann auch mal der Punkt wo man ein Thema tot quatschen kann. Deshalb hier meine offene Frage an alle: “Wie könnte eine Diskussion oder ein Dialog zu Internetsperren im Moment noch inhaltlich neue Aspekte bringen?“. Klar wir müssen in der breiten Bevölkerung noch wesentlich mehr Aufklärungsarbeit leisten. Aber das Setup ist meiner Meinung nach klar vorgegeben…

Nein? Sie haben noch neue Aspekte? Einfach die Kommentarfunktion benutzen…

Wenn ich Martin Dörmann (“Wir sind doch die Guten, nicht die Bösen!“) so höre, hab ich manchmal den Eindruck das er versucht mit Sätzen wie “Wir stehen mit dem AK Zensur in Kontakt.” seinen Standpunkt aufzuwerten. Nur durch Worte wird nichts besser oder schlechter, es sind doch immer die Taten die zählen!

Ich frage mich eben wie könnte den ein echter inhaltlicher Dialog aussehen? Und was genau könnte das Ziel sein? Ich bin Pragmatiker und möchte ungern tote Pferde reiten! Herr Tauss ist genau aus diesem Grund aus der SPD ausgetreten.

So jetzt hab ich auch viele Worte geschrieben und noch nix wirklich voran gebracht, aber ich denke noch nach wie ich persönliche meine Diskussion in den nächsten Wochen und Monaten führen werde… Anregungen sind aber gerne willkommen.